„Schicke Masken trägt man lieber“

Masken-Design im Alltag: Einer der anerkanntesten Virologen Deutschlands – Prof. Dr. Ingo Drexler, stellvertretender Leiter des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Düsseldorf – nahm sich für MaskRadar erneut Zeit und beantwortet unsere Fragen rund um Masken.

Prof. Dr. Ingo Drexler, Virologe (links) und Anja Kühner, Journalistin (rechts)
Prof. Dr. Ingo Drexler, Virologe (links) und Anja Kühner, Journalistin (rechts)

Können Sie als Virologe auch die Designs von Alltagsmasken genießen? Oder ist der modische Aspekt für Sie eher Schnickschnack?

Je mehr die Maske gefällt und dem persönlichen Geschmack entspricht, umso positiver ist das Thema Mund-Nase-Bedeckung besetzt – und das kann ich nur gut finden. Denn dann trägt man die Maske lieber und damit auch häufiger. Ich habe beim Kauf meiner Masken ebenfalls aufs Design geschaut. Wenn ich die Wahl habe, dann greife ich natürlich auch lieber zu einer Maske in meiner Lieblingsfarbe – orange. Davon habe ich inzwischen drei Stück.

Gibt es modische Attribute, die die Funktionalität von Masken einschränken?

Grundsätzlich gilt natürlich, dass der Stoff möglichst dicht gewebt sein sollte. Alles was den Stoff durchlöchert, ist nicht gut. Das wären zum Beispiel Löcher für Nieten oder andere Dekorationselemente. Zwar habe ich noch nie auf der Straße jemanden mit einer Pailletten-besetzten Maske gesehen, aber im Internet sind die mir schon mal negativ aufgefallen. Um Pailletten zu befestigen, muss der Stoff durchstochen werden. Auch ein Design mit größeren Löchern unterhalb der Nase fiel mir auf. Darunter war offensichtlich ein dünnerer Stoff. Es ist klar, dass es sich durch diese Atemlöcher leichter Luft holen lässt – aber von so etwas würde ich dringend abraten, denn sie sind nicht so gut wie durchgehend dichter Stoff.
Grundsätzlich bin ich positiv überrascht davon, wie sehr die meisten Menschen sich bemühen, alles richtig zu machen – außer dass einige ihre Masken falsch tragen, beispielsweise die Nase herausschaut. Alternative Mund-Nase-Bedeckungen wie Halstücher, Schals, Bandanas oder Schlauchtücher sieht man selten. Sonst hat man bei staatlichen Vorschriften oft den Eindruck, sie lösen einen Wettbewerb an Kreativität aus, wie sich diese Vorschriften am coolsten umgehen lassen. Das ist hier nicht der Fall. Die Menschen sehen offensichtlich die medizinische Notwendigkeit von Masken ein.

Haben Sie selbst schon ohne Maske vor einem Laden gestanden und mussten wieder umkehren?

Tatsächlich ist mir das inzwischen zweimal passiert. Beim ersten Mal musste ich tatsächlich unverrichteter Dinge wieder umkehren, weil ich meine Maske vergessen hatte. Beim zweiten Mal hatte ich Glück und in meinem Rucksack fand ich ein Halstuch, das ich zur Mund-Nase-Bedeckung umfunktionieren konnte. So konnte ich kurz in den Laden des Schumachers, um meine reparierten Schuhe abzuholen. Damit mir das nicht mehr passiert, habe ich inzwischen in Rucksack und Sporttasche ebenso wie im Auto Masken.

Maske mit Löchern – aber einem Unterstoff

Prof. Dr. Ingo Drexler führte zu Beginn der Corona-Pandemie ein ausführliches Interview mit MaskRadar: Face Mask Facts

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