10 Tipps zum Tragen und Reinigen von Masken

Im März diesen Jahres wurden Deutschland und viele andere Länder in Folge der weltweiten Covid-19-Pandemie in einen Ausnahmezustand versetzt, und Gesellschaft und Wirtschaft damit gleichermaßen einer Bestandsprobe unterzogen. Während die Wirtschaft neue Wege finden musste, den temporären Ausfall ganzer Berufsstände zu kompensieren und den Arbeitsalltag vieler Angestellter möglichst risikoarm zu gestalten und dabei neu zu definieren, war auch für das soziale Miteinander der Gesellschaft eine Neudefinierung notwendig. Man musste neue Wege finden miteinander zu agieren, durch ‘Social Distancing’ beispielsweise sowie einige Hilfsmittel, wie Schutzmasken, Desinfektionsmittel und co. Dabei blieben die Verbraucher größtenteils mit unbeantworteten Fragen auf sich allein gestellt.

Die WHO zeigte sich zögerlich darin Empfehlungen für das Tragen von Masken in der Öffentlichkeit auszusprechen, verwies dabei darauf, dass es aktuell keine anerkannten Studien gäbe und daher keine klare Positionierung möglich sei. Daher wussten viele Bürger nicht, ob das Tragen von Masken wirklich hilfreich, weitestgehend wirkungslos oder sogar gefährlich ist. Nun hat die WHO ihren Standpunkt doch noch geändert und spricht mittlerweile eine klare Empfehlung aus. Wie dw.com berichtet, empfehle man zur Eindämmung von Infektionen mittlerweile ihre Nutzung in überfüllten öffentlichen Einrichtungen, laut einer Erklärung der WHO in Genf. „Überall dort, wo es zu Übertragungen in der Öffentlichkeit kommen kann, raten wir Menschen über 60 Jahren oder Menschen mit Vorerkrankungen zudem, eine medizinische Maske zu tragen“, so Tedros Adhanom Ghebreyesus, WHO-Generaldirektor in einer Stellungnahme. Trotz der anfänglichen Startschwierigkeiten, entschieden sich viele Menschen schon frühzeitig und bevor der klaren Positionierung der WHO eigenständig dafür Masken zu tragen, da es ihr subjektives Sicherheitsempfinden erhöhte und auch aus Rücksicht auf ältere und schwächere Mitglieder der Gesellschaft. Zudem gab es z.B. Schneider, die bisher ihr Geld mit dem Verkauf von selbstgenähter Mode verdienten und durch die Corona-Krise einen völligen Einbruch ihres bisherigen Geschäfts und damit Einkommens erleben mussten. Einige von ihnen verlagerten ihr Geschäftsmodell daher pragmatisch auf die Herstellung selbst genähter Masken und konzentrierten sich nunmehr auf den Abverkauf dieser. Gerade im Onlinebereich gab es plötzlich für den Verbraucher eine schiere Flut aus Maskenangeboten, die zu navigieren eine Herausforderung war. Welche Masken sind wirklich sicher, passen zu mir, meiner Kopfform, meinem Lebensstil, sportlichen Aktivitäten oder auch meinem Modegeschmack? – waren dabei nur einige der Fragen, die sich Verbraucher zunehmend stellten. Auch zum momentanen Zeitpunkt sind diese Fragen nicht hinreichend geklärt und der Maskenmarkt bleibt fragmentiert und unübersichtlich. Wir haben einige der wichtigsten Fragen zum Maskenthema zusammengetragen und uns an einer Bestandsaufnahme des momentanen Allgemeinwissens versucht.

1. Welche Masken schützen wirklich?
OP-Masken: Professor Dr. Ingo Drexler, Virologe am Uniklinikum Düsseldorf, empfiehlt das Tragen von OP-Masken, oder auch Mund-Nase-Masken allen Menschen, die nicht nachweisbar eine Infektion hatten und wieder geheilt sind. So minimiert der Träger das Infektionsrisiko für sein Umfeld beträchtlich.
Geschneiderte Masken: Diese Art von Maske reicht an die Filterwirkung einer OP-Maske nicht heran, da sie unter anderem aus gröberem Stoff besteht. Bei einer feuchten Aussprache oder einem akuten Hustenanfall bieten aber auch sie eine gewisse Barriere, die das meiste abfängt. In jedem Fall ist ihr Tragen besser als gar keine Maske.
FFP2/3-Masken: Diese Masken bieten einen besonders hohen Schutz für den Träger – anders als bei einfachen Mund-Nase-Masken schützt man nicht andere vor sich selbst, sondern sich selbst vor anderen. Diese Masken filtern beim Einatmen fast alle Partikel und Viren aus der Atemluft. Da sie den Träger schützen, sind sie ideal und vorrangig bestimmt für den beruflichen Einsatz in einem Umfeld mit infektiösen Stoffen, beispielsweise im Krankenhaus. Auch Menschen aus Hochrisikogruppen können zum Eigenschutz FFP2-Masken tragen. Beim Ausatmen entweicht jedoch ein Großteil der Luft zur Seite. Ist der Träger selbst infiziert, so verbreitet er trotzdem ungehindert seine Viren.

2. Wen schützen Masken wirklich?
OP-Masken oder auch einfache Stoffmasken schützen nicht den Träger vor einer Infektion, sondern vielmehr sein Umfeld, da sie die Anzahl der Viren eindämmen, die durch Atmen, Husten und Niesen sonst ungehindert in die Luft entweichen könnten. Je mehr Menschen daher eine Maske tragen, desto größer der Schutz für alle und damit jeden einzelnen. FFP2/3-Masken: Wie bereits im obigen Beispiel beschrieben bieten diese Masken einen besonders hohen Schutz für den Träger, da Partikel und Viren beim Einatmen aus der Luft gefiltert werden. Da ausgeatmete Luft allerdings zur Seite der Maske entweicht, ist diese Maske für andere Menschen eine potenzielle Gefährdung, sollte der Träger selbst infiziert sein. Daher sind FFP2/3-Masken primär für Menschen, die in Gesundheitseinrichtungen arbeiten vorgesehen. Im weiteren Verlauf des Artikels konzentrieren wir uns ausschließlich auf OP- sowie Stoffmasken, da die FFP2/3-Masken nicht vorrangig für den Endverbraucher vorgesehen sind.

3. Wie oft sollte die Maske gewechselt werden?
Auf keinen Fall sollte die Maske den ganzen Tag über getragen werden, unabhängig ob es sich hierbei um eine OP-Maske oder eine Stoffmaske handelt. Nach einigen Stunden kommt es zu einer Art ‘Saunaeffekt’, wobei die Luft unter der Maske und die Maske selbst sehr feucht werden. Nun wird die Maske eher kontraproduktiv, daher sollte man alle paar Stunden bzw. 2-3 mal täglich seine Maske auswechseln. OP-Masken sollten dabei umweltgerecht entsorgt werden, da diese nicht wiederverwendbar sind.

4. Wie reinige ich meine wiederverwendbare Maske richtig?
Stoffmasken sind besonders gut für die Umwelt, da sie wiederverwendet werden können. Hierbei reicht es diese bei 60 Grad in der Maschine zu waschen oder auch einfach in einem mit Wasser gefüllten Kochtopf ganz ohne Zugabe von Waschmittel bei 90 Grad für 30 Sekunden zu kochen oder in siedendem Wasser 10min, falls die Maske nicht bei 90 Grad waschbar ist. Mehr Tipps zum Reinigen von Masken findest du auch in unserem Fernsehbeitrag für das wdr: https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/servicezeit/video-corona–wohin-mit-den-stoffmasken-100.html

5. Kann ich mir einfach eine Maske selbst nähen?
Es gibt mittlerweile im Netz sehr viele Anleitungen zum Selbernähen von Stoffmasken – mit etwas Geschick für Handarbeit kann so jeder in den Genuss einer Eigenkreation kommen.

6. Wird das Tragen von Masken von der WHO empfohlen?
Erst kürzlich hat die WHO zum Tragen von Alltagsmasken Stellung genommen und sich klar dahingehend positioniert, dass sie nun zum Tragen von Masken in der Öffentlichkeit rät.

7. Ich mache viel Sport – welche Maske ist ideal für mich?
Es gibt eine Reihe von Anbietern, die speziell sport-geeignete Masken im Angebot haben, man findet sie zum Beispiel hier. Dr. Lutz Graumann von Sportmedizin Rosenheim rät in einem Beitrag auf womenshealth.de dazu beim Sport eine besonders gut-sitzende Maske zu tragen, da sonst entweder Atemluft seitlich entweichen kann oder aber man ständig an der Maske herumzupfen muss, welches den Effekt der Maske zunichte macht. „Ein fest sitzendes, breites Gummiband und ein Nasenbügel an der oberen Kante sorgen für einen sicheren Halt“, meint der Arzt.

8. Ich bin Brillenträger. Wie finde ich die richtige Maske und worauf muss ich achten? Bei Brillenträgern ist ein gestärkter Bügel am oberen Rand der Maske hilfreich, damit die Maske unter der Brille nicht verrutscht und beschlägt.

9. Ich liebe Mode und will auch mit Maske schick aussehen. Wo finde ich entsprechende Masken?
Hier kommt es natürlich stark auf den Geschmack und das subjektive Empfinden jedes einzelnen an, jedoch haben sich einige Shops besonders stark auf den modischen und ästhetischen Aspekt fokussiert.

10. Was gibt es noch zu beachten?
Ein wichtiger Punkt ist, dass man sich trotz der Maske weiterhin auch an alle anderen geltenden Regeln bezüglich Abstand und andere Vorsichtsmaßnahmen halten sollte – denn auch eine Maske bietet keinen 100-prozentigen Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus! Beherzigt man einige Tricks und Kniffe, wird das Maskentragen bald schon zur Gewohnheit werden. Dabei müssen wir uns als Gesellschaft erst noch an den neuen Begleiter in Form der Maske gewöhnen – anders als in Asien, wo die Bevölkerungen einzelner Länder dies schon seit längerem praktizieren, wenn sie selbst erkältet sind, um andere vor sich zu schützen. Wir hoffen, dass unser Guide einigen Unentschlossenen hilft, die richtige Maske für sich zu finden und diese zum Schutz anderer in der Gesellschaft zu tragen. Denn je mehr Menschen eine Maske tragen, desto größer wird der Schutzeffekt in der Bevölkerung und die Kurve flacht weiter ab.

Kreative Masken Marke Eigenbau

Immer mehr Menschen überlegen sich, wie sie an Masken kommen. Die professionellen Mund-Nase-Masken – auch OP-Masken genannt – überlassen wir dabei gerne den Profis. Viele Normalbürger beweisen gerade enorme Fantasie beim Herstellen von Gesichtsmasken. Hier unsere Top-5-Favoriten:


Gerade bei Vielreisenden finden sich häufig Schlafmasken – Airlines haben sie zum Teil kostenlos verteilt:

Aus einem T-Shirt lässt sich in zwei Minuten eine Maske „schneidern“ – einfach und auch für Leute mit zwei linken Händen zu schaffen 🙂
Der Tipp kommt von Jeremy Howard, einem Forscher im Bereich Künstliche Intelligenz.

Die Herstellungsanleitung beginnt ab Minute 6:20 (Video auf Englisch)


Auch das Vlies einer Babywindel bietet offensichtlich eine Grundlage für eine Gesichtsmaske:



Praktisch denken und Unterhosen verwenden: Herren-Boxershort

https://www.youtube.com/watch?v=eARhxOhqqws

Aus Italien kommt der Vorschlag, Backpapier als Basis zu verwenden:

(auf Italienisch)



Gerne könnt ihr weitere kreative Ideen zum DIY-Masken-Basteln in den Kommentaren posten 🙂