„Face Shield“, Spuckschutz und Hygiene-Tools: Einer der anerkanntesten Virologen Deutschlands – Prof. Dr. Ingo Drexler, stellvertretender Leiter des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Düsseldorf – nahm sich für MaskRadar erneut Zeit und beantwortet unsere Fragen rund um Masken.
Einige Menschen tragen durchsichtige Visiere anstelle von Mund-Nase-Bedeckungen. Was sagen Sie aus Virologensicht dazu?
Diese sogenannten „Face Shields“ sind ohne zusätzliches Tragen einer Maske unsicher. Sie erfüllen die wichtigste Aufgabe einer Maske nicht: Sie fixieren nicht die Tröpfchen beim Ausatmen. Eine Maske bindet die Tröpfchen im Stoff – deshalb wird dieser ja feucht. Visiere lenken die Atemluft lediglich um – nach unten. So wird die Anzahl der Viren nicht reduziert, die ein Infizierter an die Umgebungsluft abgibt. Die ausgeatmeten Viren gelangen ungefiltert in die Luft. Daher stehen Visiere für ein ungleich höheres Risiko für andere Menschen als dies beim Tragen einer Maske der Fall wäre.
Und wie stehen Sie zu am Kinn befestigtem Spuckschutz?
Ich halte ihn sogar für latent risikosteigernd für die Umgebung, da er die Atemluft in die Höhe umlenkt. Besonders schlecht schneidet der Spuckschutz ab, wenn er in geschlossenen Räumen getragen wird. Weil die ausgeatmeten Tröpfchen einen Umweg nach oben machen, bevor sie zu Boden sinken, können sich mehr Aerosole bilden – und wie wir inzwischen wissen, sind Aerosole einer der Haupt-Infektionswege.
Dann sehen Sie Hygiene-Tools, die beim Türöffnen das Anfassen der Klinke verhindern und mit denen man einen Aufzugsknopf drücken kann, sicher ebenfalls kritisch?
Werden grundsätzliche Hygieneregeln eingehalten, dann reicht dies für Alltagssituationen aus. Wer nicht zur Hochrisikogruppe gehört, der braucht kein Plastikteil, mit dessen Hilfe er eine Türklinke niederdrückt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der sollte statt dessen ein Desinfektionstüchlein nutzen. Dann vernichtet er etwaige Viren, die sich auf der Oberfläche abgesetzt haben könnten und schützt nicht nur sich, sondern auch andere, die nach ihm diese Stelle anfassen. Wer Stellen anfassen muss, die viele andere Menschen auch anfassen – beispielsweise Haltestangen in Bussen und Bahnen – der kann für diese Gelegenheit einen Handschuh anziehen.
Ich rate auch vor allzu viel Handdesinfektion ab. Denn wenn die Haut an den Händen dadurch rissig wird, dann fällt die Hautbarriere weg und ermöglicht zusätzlich andere Infektionen. Gründliches Händewaschen mit Seife reicht im Alltag aus. Aber das sollten wir inzwischen alle verinnerlicht haben: Zweimal „Happy Birthday“ singen ist die richtige Länge eines Händewaschens…
Zur Handhabung von Mund-Nase-Schutz: Einer der anerkanntesten Virologen Deutschlands – Prof. Dr. Ingo Drexler, stellvertretender Leiter des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Düsseldorf – nahm sich für MaskRadar erneut Zeit und beantwortet unsere Fragen rund um Masken.
In welchem Fällen oder für wen empfehlen Sie das Tragen von Stoffmasken und in welchen Fällen das Tragen von Einwegmasken?
Wie wir inzwischen wissen, unterscheidet sich die Wirkung von OP-Masken und geschneiderten Alltags-Stoffmasken geringer als ursprünglich gedacht. In den meisten Fällen ist es lediglich eine Frage des Tragekomforts. Ich habe auch schon eine Stoffmaske gekauft und musste sie weiter verschenken, weil sie nicht richtig saß. Vielleicht lag es ja an meinem Vollbart…
Wer Einwegmasken im Alltag nutzt, der hörte immer den Rat: Wenn sie durchgeweicht vom Atmen sind, dann wegwerfen. Ein Besuch im Supermarkt dauert aber nicht stundenlang, und so stecken viele die Einwegmaske in die Tasche und holen sie später wieder raus, um sie beim nächsten Geschäft erneut 10 Minuten aufzusetzen. Was sagen Sie als Viren-Experte zu diesem Vorgehen?
Solange das Anlegen und Abnehmen der Maske korrekt erfolgt, ist dagegen nichts einzuwenden. Korrekt heißt, die Maske ausschließlich an den Schlaufen oder Bändern anzufassen und den Stoff nicht zu berühren. Im besten Fall vorher die Hände waschen und danach desinfizieren. Man will sich ja nicht selbst kontaminieren. Der Grund, weshalb eine Maske ausgetauscht werden sollte, ist die Feuchtigkeit im Gewebe. Einwegmasken sind nach einigen Stunden Non-Stop-Tragen komplett von der Atemluft durchfeuchtet. Bei geschneiderten Alltagsmasken sieht das nicht anders aus. Aber nach einer Stippvisite im Supermarkt kann man die Maske getrost wieder einpacken und am nächsten Tag erneut verwenden. Nach spätestens zwei Tagen jedoch sollte die Stoffmaske in die Wäsche und die Einwegmaske in den Müll. Ein häufigerer Wechsel ist dann angesagt, wenn man sich in potentiell riskanteren Situationen befunden hat, beispielsweise längere Zeit in öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren ist. Dort sind viele Menschen geraume Zeit in einem engen Raum, sodass die Wahrscheinlichkeit, dass infektiöses Material in der Luft ist, höher ist. Daher geht man auf Nummer sicher, indem man die Maske nach der Fahrt auswechselt.
Was passiert, wenn ich eine feuchte Maske weitertrage?
Ist eine Maske zu feucht, dann funktioniert sie nicht mehr gut als Filter. Die Tröpfchen der Atemluft können nicht mehr im Stoff hängen bleiben. Stattdessen gehen die Atemstöße ungefiltert durch und erzeugen an der Außenseite selbst Tröpfchen, die in die Umwelt abgegeben werden. Die Wirkung der Maske ist also erheblich reduziert, wenn das „Fanggitter“ fehlt. Außerdem bildet die warme Feuchtigkeit in den Masken einen guten Nährboden für Bakterien und Pilze – die den Träger krank machen können. Also besser die Maske austauschen, bevor sie völlig durchfeuchtet ist.
Muss man Stoffmasken ständig waschen? Oder reicht heißes Bügeln aus?
Bügeln ist eine gute Ergänzung zum Waschen bei mindestens 60 Grad, aber keine Alternative. Bügeln (trockene Hitze) tötet nämlich nicht alle Bakterien und Pilze ab – und die können sich ja zusätzlich zu Viren in der Luft befinden, die wir ein- und ausatmen, und sich in der Maske absetzen.
Was beim Masken-Tragen alles schief laufen kann – und wo Masken sinnvoll und wo sie unnötig sind: Einer der anerkanntesten Virologen Deutschlands – Prof. Dr. Ingo Drexler, stellvertretender Leiter des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Düsseldorf – nahm sich für MaskRadar erneut Zeit und beantwortet unsere Fragen rund um Masken.
Was sind die größten Fehler beim Umgang mit Masken?
Der häufigste Fehler ist das falsche Tragen, indem statt einer Mund-Nase-Bedeckung nur der Mund bedeckt wird und die Nase oben drüber rausschaut. Sie kennen vielleicht den Vergleich mit dem Tragen einer Männerunterhose, über der der Penis raushängt statt bedeckt wird. Da muss ich häufiger mal Schmunzeln. Aber im Ernst: Es geht doch gerade darum, dass die ausgeatmete feuchte Luft vom Stoff gefangen wird. Nur durch das Auffangen der Tröpfchen verhindert die Maske, dass weniger infektiöses Material verbreitet wird. Wer ungefiltert durch die Nase ausatmet, hat das Prinzip nicht verstanden.
Kritisch zu sehen ist auch, wenn man die Maske unterm Kinn trägt. Denn eigentlich sollte die Maske nur an den Ohrschlaufen oder Bändern angefasst werden, nicht am Stoff. Um sie unters Kinn zu schieben, muss man aber an den Stoff greifen. Dabei können Viren von den Händen auf Maske und Gesicht übertragen werden und man gefährdet sich selbst. Ist man selbst infiziert, dann ist das ein Weg, die eigenen Viren auf seine Hände und dann auf Türklinken, Treppengeländer, Handläufe von Rolltreppen und alles, was man anfasst, zu übertragen – und so andere zu gefährden. Beides muss nicht sein.
Gibt es Situationen, in denen Sie das Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen für unnötig halten?
Wer im Wald oder in einem Park spazieren geht, der sollte die frische Luft genießen. Der braucht keine Maske. Gleiches gilt beim Joggen, Radfahren oder beim Fahren im Cabrio. In allen Situationen im Freien, in denen Abstand zu anderen Menschen eingehalten werden kann, sind Masken nicht nötig.
Wann ist es sinnvoll, auch im Freien eine Maske zu tragen?
Es gibt eine Daumenregel, die sich leicht merken lässt: Wer seinen Vordermann oder einen Passanten riecht, ist zu nah dran. Jeder kennt die Situation, wenn man in der Nähe eines Rauchers ist und dessen Rauch einatmet. Das ist im Prinzip genau die Atemwolke, in die man nicht hineinlaufen möchte. Wer das Parfum einer vorausgehenden Person riecht, sollte wenn möglich den Abstand vergrößern. Und wenn das nicht möglich ist – in vollen Einkaufsstraßen beispielsweise – dann ist auch im Freien das Tragen von Masken angeraten. Wenn Sie auf einem engen Bürgersteig eng an anderen vorbeigehen müssen, dann wäre ich vorsichtig. Als wichtigste Regel gilt noch immer das Social Distancing: 1,5 Meter Abstand ist die sicherste Infektions-Prävention. Viele schätzen anderthalb Meter zu gering: Erst wenn beide Personen einen Arm ausstrecken und sich die Finger nicht berühren, dann hat man ungefähr 1,5 Meter Abstand zueinander.
Einer der anerkanntesten Virologen Deutschlands – Prof. Dr. Ingo Drexler, stellvertretender Leiter des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Düsseldorf – nahm sich für MaskRadar erneut Zeit und beantwortet unsere Fragen rund um Masken.
Tragen Sie im Institut Masken?
Grundsätzlich sind die Mitarbeiter an das Tragen von Masken gewöhnt. In einigen Bereichen arbeiten wir mit hochpathogenen Proben. Wer zum Beispiel in der Tuberkulose-Diagnostik tätig ist, arbeitet im Schutzanzug in Unterdruck und trägt bei dieser Arbeit eine FFP2-Maske.
Welche Masken kommen sonst zum Einsatz?
Normalerweise tragen wir im Institut für Virologie OP-Einmalmasken. Das Uniklinikum stellt auch waschbare Mehrwegmasken zur Verfügung, die ich persönlich recht gerne trage. Sie sind allerdings nicht für den direkten Patientenkontakt gedacht. Sie sitzen akkurater, durchfeuchten nicht so schnell durch die Atemluft und man kann sie auch mehrere Stunden am Stück gut tragen. Einwegmasken sind nach ein bis zwei Stunden in der Regel durchfeuchtet und müssen dann gewechselt und entsorgt werden.
Gab es bei Ihrem Institut Veränderungen beim Maskentragen durch das SARS2-Coronavirus?
Neben den Abstandsregeln mussten wir uns tatsächlich auch beim Tragen von Masken deutlich umstellen: Ging bisher die Infektionsgefahr von den Proben aus, geht sie nun auch von uns Mitarbeitern und Kollegen aus. Wir sitzen also mit Masken im Besprechungsraum, was vorher nicht der Fall war. Wir gehen mit Masken durch die Flure – und ich treffe immer mehr Kollegen und Kolleginnen im Treppenhaus, weil sie nicht mehr in enge Aufzüge steigen wollen. Da hilft der Corona-Motivator offensichtlich dabei, sich zu mehr Bewegung im Alltag aufzuraffen, was auch der Kondition zugutekommt.
Masken-Design im Alltag: Einer der anerkanntesten Virologen Deutschlands – Prof. Dr. Ingo Drexler, stellvertretender Leiter des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Düsseldorf – nahm sich für MaskRadar erneut Zeit und beantwortet unsere Fragen rund um Masken.
Können Sie als Virologe auch die Designs von Alltagsmasken genießen? Oder ist der modische Aspekt für Sie eher Schnickschnack?
Je mehr die Maske gefällt und dem persönlichen Geschmack entspricht, umso positiver ist das Thema Mund-Nase-Bedeckung besetzt – und das kann ich nur gut finden. Denn dann trägt man die Maske lieber und damit auch häufiger. Ich habe beim Kauf meiner Masken ebenfalls aufs Design geschaut. Wenn ich die Wahl habe, dann greife ich natürlich auch lieber zu einer Maske in meiner Lieblingsfarbe – orange. Davon habe ich inzwischen drei Stück.
Gibt es modische Attribute, die die Funktionalität von Masken einschränken?
Grundsätzlich gilt natürlich, dass der Stoff möglichst dicht gewebt sein sollte. Alles was den Stoff durchlöchert, ist nicht gut. Das wären zum Beispiel Löcher für Nieten oder andere Dekorationselemente. Zwar habe ich noch nie auf der Straße jemanden mit einer Pailletten-besetzten Maske gesehen, aber im Internet sind die mir schon mal negativ aufgefallen. Um Pailletten zu befestigen, muss der Stoff durchstochen werden. Auch ein Design mit größeren Löchern unterhalb der Nase fiel mir auf. Darunter war offensichtlich ein dünnerer Stoff. Es ist klar, dass es sich durch diese Atemlöcher leichter Luft holen lässt – aber von so etwas würde ich dringend abraten, denn sie sind nicht so gut wie durchgehend dichter Stoff. Grundsätzlich bin ich positiv überrascht davon, wie sehr die meisten Menschen sich bemühen, alles richtig zu machen – außer dass einige ihre Masken falsch tragen, beispielsweise die Nase herausschaut. Alternative Mund-Nase-Bedeckungen wie Halstücher, Schals, Bandanas oder Schlauchtücher sieht man selten. Sonst hat man bei staatlichen Vorschriften oft den Eindruck, sie lösen einen Wettbewerb an Kreativität aus, wie sich diese Vorschriften am coolsten umgehen lassen. Das ist hier nicht der Fall. Die Menschen sehen offensichtlich die medizinische Notwendigkeit von Masken ein.
Haben Sie selbst schon ohne Maske vor einem Laden gestanden und mussten wieder umkehren?
Tatsächlich ist mir das inzwischen zweimal passiert. Beim ersten Mal musste ich tatsächlich unverrichteter Dinge wieder umkehren, weil ich meine Maske vergessen hatte. Beim zweiten Mal hatte ich Glück und in meinem Rucksack fand ich ein Halstuch, das ich zur Mund-Nase-Bedeckung umfunktionieren konnte. So konnte ich kurz in den Laden des Schumachers, um meine reparierten Schuhe abzuholen. Damit mir das nicht mehr passiert, habe ich inzwischen in Rucksack und Sporttasche ebenso wie im Auto Masken.
Prof. Dr. med. Prof. Dr. med. Ingo Drexler, stellvertretender Leiter des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, antwortete auf die Fragen von MaskRadar:
Wer sollte Mund-Nasen-Masken tragen?
Jeder, der Kontakt zu Menschen außerhalb seines Haushalts hat. In der Öffentlichkeit sollte sich jeder wie ein Infizierter verhalten, der andere anstecken kann, und einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Das bringt mehr Sicherheit für alle und ist eine Geste der Höflichkeit.
Es gibt drei unterschiedliche Maskenarten: Partikelfilter-Masken, OP-Masken und geschneiderte. Welche Maske ist für wen empfehlenswert?
Das kommt auf die Situation des Trägers an.
– Wer eine Infektion nicht ausschließen kann, und das sind alle Menschen, die nicht nachweisbar eine Infektion hatten und wieder geheilt sind, dem ist das Tragen einer OP-Maske (Mund-Nase-Maske) dringend angeraten. So minimiert der Träger das Infektionsrisiko für sein Umfeld beträchtlich.
– Geschneiderte Masken reichen an die Filterwirkung einer OP-Maske nicht heran, da sie unter anderem aus groberem Stoff bestehen. Bei einer feuchten Aussprache oder einem akuten Hustenanfall bieten aber auch sie eine gewisse Barriere, die das Gröbste abfängt. In jedem Fall ist ihr Tragen besser als gar keine Maske.
– FFP2/3-Masken filtern beim Einatmen fast alle Partikel und Viren aus der Atemluft. Sie schützen den Träger und sind ideal und vorrangig für den beruflichen Einsatz in einem Umfeld mit infektiösen Stoffen, beispielsweise im Krankenhaus. Auch Menschen aus Hochrisikogruppen können zum Eigenschutz FFP2-Masken tragen. Beim Ausatmen entweicht jedoch ein Großteil der Luft zur Seite. Ist der Träger selbst infiziert, so verbreitet er trotzdem ungehindert seine Viren.
Weshalb sind Mund-Nase-Masken empfehlenswert, obwohl sie Viren durchlassen?
Es geht um mehr als das Abfangen der Tröpfchen in der Atemluft. Masken bilden eine mechanische Barriere. Wer eine Maske trägt, kann sich keine Viren, die er vorher von Türgriffen oder Bargeld, Aufzugknöpfen oder Treppengeländern auf seine Hände aufgenommen hat, ins Gesicht reiben. Statt dessen landen sie auf dem Stück Stoff.
Eine Maske ist auch eine psychologische Barriere. Die ungewohnte Maske unterbricht unbewusste Bewegungen und der Träger fasst sich nicht so häufig ins Gesicht. Er hält mehr Abstand zu anderen ein. Eine Maske signalisiert anderen Menschen, dass sie Abstand halten sollen und macht den Ernst der allgemeinen Situation bewusster.
Wann sollten Privatpersonen sinnvollerweise Masken tragen?
Nicht sinnvoll ist es, wenn man sich in den eigenen vier Wänden aufhält, es sei denn, es lebt eine Person mit erhöhtem Infektions- und Erkrankungsrisiko im Haushalt. Auch bei einem Aufenthalt im Freien mit genügend Abstand zu anderen Menschen braucht man keine Maske oder kann sie zwischenzeitlich abnehmen.
Wer in einem Mehrparteien-Mietshaus lebt, ist einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt. Er sollte vor dem Verlassen der Wohnung eine Maske anlegen. Treppenhäuser und Aufzüge bieten reichlich Flächen, auf denen Viren länger überleben können. Aufzugknöpfe kann man zum Beispiel mithilfe eines Schlüssels oder durch den Jackenärmel bedienen. Das hilft der Person selbst, weil sie sich so keine Viren „einfängt“, aber ebenso allen anderen, weil man im Falle einer Infektion nichts verbreitet. Bei der Rückkehr nach Hause sollte man sich nach dem Ablegen der Maske zuallererst gründlich die Hände waschen, weil trotzdem Viren an der Maske sein können. Wer unterwegs die Maske abnehmen muss, sollte sich zuerst die Finger mit Handdesinfektionsmittel säubern und dann erst die Maske unter das Kinn schieben.
Wie klappt das mit dem Atmen unter einer Maske am besten?
Am besten ist es, ganz ruhig und gleichmäßig durch die Nase ein- und auszuatmen. Wird durch den Mund ausgeatmet, dann beschlagen möglicherweise Brillen.
Wie häufig sollte eine Maske gewechselt werden?
Mundschutz sollte ein- bis zweimal täglich gewechselt werden. So reduziert sich das Risiko, dass daran aufgetragene Viren unbeabsichtigt weitergegeben werden, beispielsweise von der Maske wieder auf die Finger und so an Türgriffe etc. gelangen.
Wie entsorge ich eine getragene Maske korrekt?
Eine OP-Maske besteht aus natürlichen Materialien (Zellstoff, Metalldraht, Gummibänder). Getragene Masken sind über den normalen Hausmüll zu entsorgen. Selbstgenähte Masken aus Baumwollstoff können mehrfach verwendet werden, wenn sie bei 60 Grad gewaschen werden. Allerdings kann sich bei wiederholtem Waschen die Durchlässigkeit erhöhen.
Sind Schutzmasken nicht schädlich fürs Klima?
Aufgrund der natürlichen Materialien entstehen bei der Herstellung keine schädlichen Emissionen. Für die CO2 -Bilanz liegt der Unterschied vor allem beim Transport. Normalerweise werden Masken in Containern per Schiff transportiert, da ist die Umweltbelastung durch eine einzelne Maske zu vernachlässigen. Werden sie jetzt per Flugzeug aus China um die Welt geflogen, ist die Umweltbelastung natürlich höher. Aber auch hier fliegt ja kein Flugzeug nur mit einer handvoll Masken, sodass die medizinischen Vorteile in der aktuellen Risikosituation die Auswirkungen auf die Umwelt bei weitem überwiegen.
Anyone who comes into contact with people outside their own household. When in public, everyone should behave as if they are infected and could infect other people, therefore advisable to wear a face mask. This ensures more protection for everyone and is also the socially correct thing to do.
There are three different types of masks available: particle-filtering masks; surgical masks; and homemade masks. Which type would you recommend and for whom?
– People who cannot rule out being infected, which includes all people who cannot prove they have been infected and recovered, should wear a surgical mask (one that covers the mouth and nose). By doing so, you minimise the infection risk in your surroundings.
– Homemade masks do not have the same filter effect as surgical masks since they are usually made of a porous material. However, homemade masks do serve as some kind of barrier and will capture the worst of moisture droplets ejected from speaking or acute coughing. Wearing a homemade mask is definitely better than not wearing a mask at all.
– FFP2/3 masks filter nearly all particles and viruses out of the air when you inhale. They protect the wearer and are ideal for and should primarily be used by those working in an infectious environment such as hospitals. People classified within high-risk groups can also wear FFP2 masks to protect themselves. When you exhale into these masks, however, a large amount of air escapes around the side. If the wearer is already infected, this will contribute to an unhindered spreading of the virus.
Why are face masks recommended even though they let viruses through?
There is more to it than just curbing the spread of droplets by breathing. Face masks create a mechanical barrier. If you’re wearing a face mask, you can’t transfer viruses that you picked up from touching door handles, cash, lift buttons or handrails from your hands to your face. Instead, they end up on a piece of cloth.
A mask also serves as a psychological barrier, which interrupts unconscious movements, meaning wearers may not touch their face as often and can keep their distance from other people more easily. A mask also serves as a signal to other people that they should keep their distance from you and emphasises the serious nature of the overall situation.
When does it make sense for members of the public to wear masks?
It doesn’t make sense if you are at home unless there is someone in your home with a heightened risk of infection or disease. Equally, when you are outside with sufficient distance from other people, you do not need a mask, or you can take it off temporarily.
People who live in a rented building with communal areas are at increased risk of exposure and should put on a mask before leaving their apartment. Staircases and lifts have lots of surfaces where viruses can survive for a long time. You can press the lift button with a key or your jacket sleeve. That will help you not to pick up viruses but also helps everyone else because you won’t be spreading the infection. After getting home and taking off your mask, you should wash your hands thoroughly because there may be viruses on the mask. If you need to take your mask off while you are out and about, you should first clean your fingers with hand sanitizer, then push the mask under your chin.
If you’re wearing a mask, how is it best to breathe?
Calmly and steadily. You should also breathe in and out through your nose. If you breathe out through your mouth, your glasses may fog.
How frequently should a mask be changed?
Face masks should be changed once or twice a day. This reduces the risk that any viruses on the masks are accidentally spread, for example from the mask onto your fingers and then onto door handles, etc.
How should I correctly dispose of a mask I have worn?
A surgical mask is made of natural materials (pulp, metal wire, rubber). Masks that have been worn can be disposed of with normal household waste. Homemade cotton masks can be reused if they are washed at 60C. However, repeated washing can increase the permeability of the mask.
Are face masks damaging to the environment?
Because the masks are made of natural materials, there are no damaging emissions during manufacture. The main carbon emissions occur during transport. Masks are normally transported on container ships, making the environmental impact of a single mask negligible. If masks are now flown from China to other countries around the world, the environmental impact will of course be higher. However, planes are not flying with just a handful of masks and, as such, the medical advantages in the current risk situation far outweigh the environmental impact.
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Das Interview führte Anja Kühner im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit für MaskRadar telefonisch.