Einer der anerkanntesten Virologen Deutschlands – Prof. Dr. Ingo Drexler, stellvertretender Leiter des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Düsseldorf – nahm sich für MaskRadar erneut Zeit und beantwortet unsere Fragen rund um Masken.
Tragen Sie im Institut Masken?
Grundsätzlich sind die Mitarbeiter an das Tragen von Masken gewöhnt. In einigen Bereichen arbeiten wir mit hochpathogenen Proben. Wer zum Beispiel in der Tuberkulose-Diagnostik tätig ist, arbeitet im Schutzanzug in Unterdruck und trägt bei dieser Arbeit eine FFP2-Maske.
Welche Masken kommen sonst zum Einsatz?
Normalerweise tragen wir im Institut für Virologie OP-Einmalmasken. Das Uniklinikum stellt auch waschbare Mehrwegmasken zur Verfügung, die ich persönlich recht gerne trage. Sie sind allerdings nicht für den direkten Patientenkontakt gedacht. Sie sitzen akkurater, durchfeuchten nicht so schnell durch die Atemluft und man kann sie auch mehrere Stunden am Stück gut tragen. Einwegmasken sind nach ein bis zwei Stunden in der Regel durchfeuchtet und müssen dann gewechselt und entsorgt werden.
Gab es bei Ihrem Institut Veränderungen beim Maskentragen durch das SARS2-Coronavirus?
Neben den Abstandsregeln mussten wir uns tatsächlich auch beim Tragen von Masken deutlich umstellen: Ging bisher die Infektionsgefahr von den Proben aus, geht sie nun auch von uns Mitarbeitern und Kollegen aus. Wir sitzen also mit Masken im Besprechungsraum, was vorher nicht der Fall war. Wir gehen mit Masken durch die Flure – und ich treffe immer mehr Kollegen und Kolleginnen im Treppenhaus, weil sie nicht mehr in enge Aufzüge steigen wollen. Da hilft der Corona-Motivator offensichtlich dabei, sich zu mehr Bewegung im Alltag aufzuraffen, was auch der Kondition zugutekommt.
Hier finden Sie das erste Gespräch von Prof. Dr. Ingo Drexler mit MaskRadar:
Face Mask Facts – Ein Interview mit Prof. Dr. Ingo Drexler